Frieden braucht Nahrung
Wo gehungert wird, kann es keinen Frieden geben. Wo die substantiellsten Bedürfnisse eines Menschen (Wasser, Nahrung, ein Dach über dem Kopf…) nicht gewährleistet sind, da kann nicht in Frieden zusammengelebt werden.
In Syrien ist das schon seit über einem Jahrzehnt so, und leider trifft es auch auf den Libanon mehr und mehr zu: Die Armut vieler ist so groß, die soziale Ungerechtigkeit und die Angst vor der Zukunft schier unvorstellbar.
Frieden braucht Wissen
Damit Geschichte sich nicht wiederholt, muss man sie kennen. Das einzige, was uns langfristig vor Extremismus, Terrorismus, Gewalt, Flucht und Verzweiflung schützen kann, ist Bildung.
In Syrien wächst aber eine ganze Generation syrischer Kinder ohne Bildung auf – und damit ohne Zugang zu Fakten.
Selbst in den Fluchtländern (wie z. B. im Libanon) haben die syrischen Kinder oft keinen Zugang zu Bildung und auch viele libanesische Familien können sich mittlerweile den Schulbesuch für ihre Kinder nicht mehr leisten.
In einer Welt der immer extremer werdenden politischen und gesellschaftlichen Meinungen wird es aber auch immer gefährlicher, diesem Ansturm an Beeinflussung, dem wir alle jeden Tag ausgesetzt sind, kein objektives Wissen entgegensetzen zu können.
In einer Region, die so konfliktreich ist, wie der Nahe Osten, in der so viele extremistische Gruppierungen ständig um Macht und Einfluss kämpfen, ist es noch gefährlicher.
Der Angriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023 und der dadurch entstandene antisemitische Flächenbrand zeigen, wie nah wir Eskalationen auch in unserem Alltag sind.
Wir müssen die Kinder wappnen gegen Propaganda, gegen anerzogenen Hass, und das geht nur durch Bildung.
Frieden braucht Schutz
Frauen und Kinder leiden in besonderer Weise unter Krieg und Flucht, deswegen ist es auch besonders schwer, für sie Lebensumstände zu schaffen, in denen sie wirklich in Frieden leben können. Es kann nur gelingen, wenn man sie unter besonderen Schutz stellt.
Krieg geht oft einher mit dem völligen Verlust aller Rechte. Viele Mütter in unseren Camps sind alleinerziehend, weil ihre Männer vom Regime getötet wurden. Um das Überleben ihrer Kinder zu sichern mussten sie oft grauenhafte Dinge tun und erdulden. Einen geschützten Raum für Frauen und Kinder zu schaffen (nicht selten auch mitten im Chaos) hat für uns oberste Priorität. Frauen dürfen nicht gezwungen werden, sich zu prostituieren, um Essen für ihre Kinder kaufen zu können; Mädchen dürfen nicht gezwungen werden, mit 13 Jahren schon zu heiraten, um „versorgt“ zu sein. Der Schutz des eigenen Körpers ist essentieller Bestandteil von Frieden und es ist unsere Aufgabe, diesen Schutz zu jedem Zeitpunkt sicherzustellen.
Frieden braucht Arbeit
Viel Arbeit. Auf allen Seiten. Jeden Tag. Auf Frieden kann man sich nicht ausruhen, er muss täglich neu erobert werden, besonders in einer Region, in der Hass oft Tradition hat, in der jede Gruppierung sich entrechtet und hilflos fühlt.
In unserer Frosch-Schule in Beirut, die von Kindern sechs verschiedener Nationalitäten und Religionen (die sich im Libanon eigentlich regelmäßig bekämpfen) besucht wird, zeigt sich das jeden Tag. Aber auch in winzigen, schmutzigen Camps, in denen auf engstem Raum viel zu viele Menschen zusammenleben müssen, ist Frieden etwas, was hart erarbeitet werden muss.
Wichtig ist es, den Menschen das Gefühl der Machtlosigkeit zu nehmen.
In unseren Camps gibt es Lehrer*innen, Architekt*innen, Schreiner*innen, Maurer*innen, Köch*innen, Krankenschwestern und Krankenpfleger…
Und weil wir so viel Fachkompetenz in unseren Camps haben, werden auch alle Arbeiten dort von den Geflüchteten selbst ausgeführt. Sie werden von uns nicht „betreut“, sondern unterstützt, im ständigen Austausch – auf Augenhöhe.
Das heißt, die Geflüchteten haben sinnvolle Aufgaben, tragen etwas Wertvolles bei, fühlen sich nicht fremdbestimmt und almosenversorgt, sondern wertgeschätzt und ernst genommen – das ist friedensstiftend!
Frieden braucht Botschafter
Obwohl über unsere Smartphones jede Information jederzeit verfügbar ist, wissen wir oft viel zu wenig über das, was in anderen Teilen der Welt gerade passiert, wollen uns mit der Komplexität der Konflikte nicht belasten.
Frieden kann aber nur entstehen, wenn es Menschen gibt, die hinsehen, die Anteil nehmen, die unterstützen.
In Regionen, die keinerlei Medieninteresse (mehr) haben, um die sich niemand kümmert, sind die Lebensumstände der Menschen oft am schlimmsten.
Der Syrienkrieg ist längst nicht mehr im Fokus unseres Interesses – und gerade deswegen ist es wichtig, dass es Botschafter des Prozesses gibt, der in Syrien und im Libanon gerade vollzogen wird.
Es gehört nicht „nur“ zu unseren Aufgaben zu helfen, (das natürlich in erster Linie), sondern auch, zu berichten was dort passiert, Zeugnis abzulegen, Aufmerksamkeit (und damit breite Bereitschaft zur Hilfe) zu schaffen.
Frieden braucht Zukunft
Frieden braucht langfristiges Engagement; braucht die Erkenntnis, dass wir alle nicht ohne Frieden leben können und deswegen auch ALLE dafür verantwortlich sind, dass er wachsen und gedeihen kann – auch und gerade wenn wir das Glück hatten, in einer Region geboren zu werden, in der er nicht so bedroht ist wie im Nahen Osten.
Bei Zeltschule e.V. gehört aktive Friedensarbeit zu unseren Kernkompetenzen.
Wir sind gekommen um zu bleiben. Einige der Kinder, die bei uns ihren ersten Schultag erlebt haben, besuchen heute die Universität – und besonders stolz sind wir nicht nur darauf, dass sie bei uns die akademischen Qualifikationen für ein Studium vermittelt bekommen haben, sondern vor allem auch darauf, dass sie wild entschlossen sind, diese „geschenkte Zukunft“ zu verwenden, um sich auch für den Frieden in ihrer Region zu engagieren, um zu helfen, anderen Jugendlichen dieselben Chancen zu verschaffen. Wir bringen Kindern Lesen und Schreiben bei und das ist richtig und wichtig, aber wir bringen ihnen auch Hilfsbereitschaft, Engagement und Aktivismus bei, sorgen dafür, dass sie nicht gleichgültig und hilflos politische Entwicklungen als stille Beobachter verfolgen, sondern sich einmischen, anpacken, mithelfen, die
Welt verbessern wollen. Kinder zu Mut und Handlungsbereitschaft zu erziehen ist vielleicht das wichtigste, was man überhaupt zum Frieden beitragen kann.
Mit nur 1€ pro Tag können Sie unsere Frosch-Schule unterstützen, wo Kinder aus verschiedenen Ländern und Religionen in einem Armenviertel in Beirut zusammen aufwachsen und lernen.
Mit Ihrer monatlichen Spende von 13 Euro für 12 Monate helfen Sie direkt einem Flüchtlingskind in der Froschschule. Ihr Beitrag fördert die Bildung und Entwicklung dieser Kinder, die in der Froschschule einen sicheren Ort zum Lernen haben. Sie ermöglichen diesen Kindern den Zugang zu Bildung, fördern soziale Integration und unterstützen ihre persönliche Entwicklung.
Seien Sie Teil unseres Engagements für den Frieden und gestalten Sie aktiv eine bessere Zukunft für diese Kinder.
Alternativ können Sie auf folgendes Konto spenden:
Kontoinhaber: Zeltschule e.V.
IBAN: DE44 7015 0000 1004 3195 29
BIC: SSKMDEMMXXX
Verwendungszweck: Frieden