Wir machen den Unterschied

Anleitung zum Lebenretten

Wer Fluchtursachen bekämpfen und verhindern und damit jeden Tag mehrere zehntausende Leben rettet will, der muss:

sicher stellen, dass die Kinder und Familien in den Flüchtlingslagern im Winter nicht erfrieren: Wir stellen jeden Winter ausreichend Heizmaterial zur Verfügung und jede Familie bekommt einen Ofen zum Heizen für ihr Wohnzelt, damit niemand erfriert.

sicher stellen, dass den Geflüchteten jeden Tag ausreichend sauberes Wasser und Lebensmittel zur Verfügung stehen, damit niemand verdursten oder verhungern muss: Wir versorgen 45.000 Kinder und 25.000 Erwachsene täglich mit Nahrung und Trinkwasser.

sicher stellen, dass sich die Kinder nicht auf den Feldern nicht zu Tode arbeiten: Nur wenn die Kinder und alle Familienangehörigen täglich mit allem Lebensnotwendigen versorgt werden, können die Kinder auch wirklich zur Schule gehen und sind nicht gezwungen, durch Kinderarbeit ihre Familie zu ernähren!

sicher stellen, dass die Geflüchteten medizinisch versorgt werden: Damit sie nicht an Krankheiten sterben, die vermeidbar sind, beispielsweise wird jedes Zeltschule Kind gegen Cholera geimpft.

sicher stellen, dass die erwachsenen Geflüchteten keine illegale Arbeit suchen müssen, denn offiziell dürfen die syrischen Flüchtlinge nicht arbeiten: Wenn sie erwischt werden droht ihnen die Deportation nach Syrien.

sicher stellen, dass nicht eine ganze Generation im Analphabetismus aufwächst und damit leicht zu „Kanonenfutter“ für Extremisten wird: Bildung ist nicht nur essentiell für eine selbstbestimmt Zukunft der Kinder auf der Flucht, sondern schützt auch vor Radikalisierung und uns hier in Europa vor Terrorismus.

Bitte helfen Sie uns helfen und retten Sie mit und Leben! Wir machen den Unterschied!

Wir sehen nicht weg
Als am 02.September 2015 der tote, kleine Körper des zweijährigen Alan Kurdi an den Strand der Urlaubsinsel Bodrum gespült wird,  ist der weltweite Aufschrei groß. Das Bild des toten Jungen am Strand löste heftige Reaktionen aus. Die Welt war bestürzt und alle waren sich einig, dass so etwas nie wieder passieren darf! Eine Woche später war Alan Kurdi bereits vergessen und auch fast ein Jahrzehnt später sterben jeden Tag immer noch Kinder auf der Flucht im Mittelmeer. Die Welt sieht weg und ist wieder damit beschäftigt oberflächliche Lösungen zu finden…

Wir sahen damals hin und fanden eine Lösung: Nur wenige Wochen nach Alan Kurdis Tod wurde die Zeltschule gegründet. Über 44.000 Kinder müssen sich dank der Zeltschule und Ihrer Hilfe nicht auf den lebensgefährlichen Weg nach Europa machen. Wir schaffen für die Kinder und ihre Familien jeden Tag Bedingungen, die es ihnen ermöglichen, in der Nähe ihrer Heimat zu bleiben. Wir sehen hin. Immer noch.

Wir füllen die Lücke

Seit Ausbruch des Bürgerkriegs in Syrien, hat der Libanon im Vergleich zu seiner Bevölkerungszahl die allermeisten Syrerinnen und Syrer aufgenommen. Der Libanon ist weder gewillt noch in der Lage dazu, diese Menschen zu versorgen. Sie dürfen ins Land, sind dort aber vollkommen auf sich alleine gestellt. Trotz großer finanzieller Unterstützung durch die UN und auch durch die EU, kommt bei den Geflüchteten keine staatliche Hilfe an. Die Menschen leben seit weit über einem Jahrzehnt unter katastrophalen Bedingungen in provisorischen Zeltlagern.

Obwohl die 1. Welt keinesfalls weitere Flüchtlinge aufnehmen will, hat die Weltöffentlichkeit offenbar kein Interesse daran, dass die Menschen so versorgt werden, dass sie in den Flüchtlingslagern überleben können. Niemand will Verantwortung für die Menschen auf der Flucht übernehmen.

Die Zeltschule hilft dort, wo Politik und große Organisationen versagt haben.

Wir sind vor Ort

Um Menschen zu helfen, muss man füreinander da sein – das kann man nicht von einem Schreibtisch mehrere tausend Kilometer entfernt.

Wir haben uns zu Beginn ganz bewusst dafür entschieden, den Menschen auf der Flucht im Libanon und in Syrien zu helfen, obwohl wir wussten, dass es alles andere als einfach werden würde. Aber hier ist es absolut notwendig! Sich z. B. in Jordanien für die Geflüchteten zu engagieren wäre vergleichsweise einfach gewesen. Aber dort sind viele Organisationen tätig und auch die dortigen staatlichen Stellen fühlen sich für die Geflüchteten verantwortlich; das ist im Libanon leider ganz anders, obwohl hier die allermeisten Geflüchteten ankamen.

Wir sind da, bei den Menschen, wir sind in beiden Ländern präsent, auch in Krisen- und Konfliktsituationen, wir bewältigen jede Herausforderung zusammen mit den Menschen, auch wenn viele andere Organisationen sich längst aus dem Gebiet zurückgezogen haben.

Wir sind gekommen, um zu bleiben

Die Geflüchteten im Libanon können weder vor noch zurück: Sie können nicht nach Europa, sie haben keine Papiere und die Flucht nach Europa ist lebensgefährlich. Auch die Rückkehr nach Syrien ist, trotz des Sturzes des Assad-Regimes, für viele noch lange keine Option. In Syrien herrschen weiterhin Armut, Gewalt und Unsicherheit, die Lebensgrundlagen sind zerstört, und viele Regionen kämpfen mit den Folgen von Erdbeben, Wirtschaftskrise und Isolation. Sie sind in den provisorischen Zeltlagern im Libanon, ohne Strom und Wasser, gefangen. Sie müssen bleiben. Und auch wir sind gekommen um zu bleiben – an ihrer Seite. Wir geben nicht auf, begleiten sie durch die zahlreichen Krisen in der Region, sorgen dafür, dass sie sich zumindest darauf verlassen können, dass ihre Kinder zur Schule gehen können und immer ausreichend Trinkwasser und Nahrung vorhanden ist.

In einer Welt, in der Flüchtlinge inzwischen durchschnittlich 21 Jahre (!!!) auf der Flucht sind, ist Flüchtlingsarbeit kein Sprint, sondern ein Marathon. Wir suchen nicht die einfachen, nur kurzfristig wirksamen Auswege, wir sind bereit, schwierige, dauerhafte, neue Wege zu gehen, die langfristig zu Verbesserungen führen und Leben retten.

Wir sprechen

Kommunikation ist für uns ein Schlüsselwort, wenn es um wirksame Hilfe geht. Wir sind in ständigem Kontakt mit den Menschen, denen geholfen werden soll, beziehen sie aktiv in Entscheidungen mit ein. Wir sehen unsere Arbeit nicht als das Aufstülpen von Maßnahmen, die wir für richtig halten, sondern als eine Kooperation mit den Geflüchteten, in der wir täglich lernen, wachsen und mehr von dem umsetzen können, was wirklich gebraucht wird.

Vor dem Bau bzw. der Eröffnung einer neuen Schule sprechen wir mit jeder Familie, die im betreffenden Camp lebt. Sie kennt alle Familien und weiß, wer besondere Bedürfnisse
(z. B. aufgrund einer chronischen Krankheit) hat.

Wir hören zu

Dass Helfer und Hilfesuchende zu einem funktionierenden Team werden, setzt voraus, dass man einander zuhört. Es ist uns wichtig, im ständigen Austausch mit den Geflüchteten in unseren Camps immer wieder aufs Neue zu erarbeiten, was wirklich gebraucht wird, was wirklich wirksam Verbesserungen schafft. Zuhören und Anteilnehmen sind Grundvoraussetzungen für echte Hilfe.

Jede Woche gibt es eine telefonische Sprechstunde mit den Geflüchteten, in der sich alle melden können, die akute Probleme haben. Außerdem finden jede Woche Lehrerkonferenzen statt. So sind wir im engen Austausch mit den Menschen, denen wir helfen.

Verantwortung gegenüber den Menschen

Die grauenhafte Situation der Geflüchteten ist den Verantwortlichen in der Welt durchaus bekannt, doch niemand fühlt sich zuständig, den Menschen zu helfen. Das Leid der Geflüchteten ist so groß, aber niemand will die Verantwortung dafür übernehmen, die Situation der Menschen zu verbessern. Die Geflüchteten haben ihr Zuhause verloren, sie mussten ihre Heimat verlassen, sie mussten ihr ganzes bisheriges Leben aufgeben und haben keine Perspektive für die Zukunft mehr. Ihr Leben ist in akuter Gefahr, denn nachdem sie dem Krieg entkommen konnten, droht ihnen im Winter der Tod durch erfrieren und täglich kämpfen sie darum nicht zu verhungern!

Die Zeltschule übernimmt Verantwortung und setzt sich seit über acht Jahren dafür ein, die Lebensumstände auf der Flucht zu verbessern und den Menschen ein würdevolles Überleben auf der Flucht zu sichern.

 

Verantwortung gegenüber den Spendern

Der Verein Zeltschule ist rein spendenfinanziert und ohne Ihre Hilfe und Unterstützung wäre es nicht möglich, so vielen Menschen jeden Tag zu helfen.

Anders als die meisten öffentlichen Stellen, fühlen wir uns den Spenderinnen und Spendern gegenüber in der Verantwortung, die Gelder so einzusetzen, dass sie den maximalen Effekt zur Verbesserung der Lebensumstände in den Flüchtlingslagern haben.

Wir wissen genau, wohin jeder Cent fließt, den wir ausgeben.

Zeltschule trägt das DZI Spenden-Siegel, das belegt, dass die uns anvertrauten Spenden sorgfältig und verantwortungsvoll verwendet werden und wir leistungsfähig, transparent und effizient arbeiten.

Wir sind flexibel

Der Nahe Osten ist schon immer eine konfliktreiche Region und die Situation dort ändert sich oft wöchentlich. Für unsere Arbeit ist es unbedingt notwendig, uns schnell neuen Situation anzupassen und flexible und unbürokratische Lösungen zu finden, um das Leben der Menschen, für die wir verantwortlich sind, zu verbessern.

Neben den politischen Umständen ist es uns auch sehr wichtig, auf die sich ändernden Bedürfnisse der Menschen in den Camps zu reagieren. Nach über einem Jahrzehnt auf der Flucht ist es auch in dieser Situation nur logisch und verständlich, dass sich die Bedürfnisse auch hier ändern.

Wir haben unseren jugendlichen Mädchen und Jungen zum Beispiel ermöglicht weiterführende Schulen zu besuchen oder eine Berufsausbildung zu absolvieren, nachdem die ersten Jugendlichen ihre Pflichtschulzeit beendet haben. Für die Frauen in den Camps haben wir Workshops eingeführt. Um die Lebensmittelversorgung zu verbessern, haben wir Bäckerei-Zelte errichtet. In Notsituationen handeln wir schnell und effektiv: Als die Camps durch starke Regenfälle überschwemmt wurden, haben wir sofort Pumpen besorgt, die das Wasser aus den Camps leiten, oder während einer Cholera-Epidemie haben wir es geschafft in sehr kurzer Zeit alle Kinder und danach auch alle Erwachsenen zu impfen.

Wir klären auf

Transparenz ist uns wichtig, sowohl was unsere Arbeit als auch den Einsatz unserer Spenden betrifft. Dass unsere Spender jederzeit darüber Bescheid wissen, was wir tun, warum wir es tun und wie wir es finanzieren, ist für uns selbstverständlich.

Ebenso wichtig ist es uns aber auch – gerade in Zeiten des nicht-vorhandenen Medieninteresses an Konflikten, die nicht „nagelneu“ sind – immer wieder aufzuklären, wie die Lebenssituation der Menschen im Libanon und in Syrien ist – und diesen Menschen auch eine Stimme zu verleihen. Viele Geflüchtete fordern mich auf, ihre Geschichten zu erzählen. „Die Menschen in Deutschland müssen wissen, was hier passiert!“ ist ein Satz, den ich von den Geflüchteten oft höre und eine Ansicht, die ich teile: Sie müssen wissen, was in den Lagern im Libanon und in Syrien passiert. Wir haben die Pflicht, Zeugnis abzulegen, von den schrecklichen Missständen zu berichten, damit sie nicht vergessen werden. Deswegen legen wir zweimal im Jahr in Form unserer Zeitung einen Rechenschaftsbericht ab und lassen darin immer wieder die Geflüchteten selbst zu Wort kommen. Wir besuchen Schulen und halten Vorträge, vermitteln schon den Kleinsten, dass die Welt etwas ist, was geändert werden kann. Gemeinsam machen wir den Unterschied!

 

Rafa

Rafa

Rafa ist 8 Jahre alt und besucht eine unserer Zeltschulen im Libanon. Er wurde in einem Flüchtlingscamp geboren und hat es seither nie verlassen, weil es „draußen“ zu gefährlich wäre: er könnte in eine Militärkontrolle geraten. Rafa hat keine Papiere, es gibt ihn offiziell gar nicht. Als er zur Welt kam, auf dem Boden eines Zeltes, konnte seine Geburt nirgendwo gemeldet werden. Rafa ist staatenlos, kein Land fühlt sich für ihn zuständig, er ist in keiner Flüchtlingsstatistik erfasst.

Ohne die Arbeit der Zeltschule würde er im Analphabetismus aufwachsen und hätte nie die Möglichkeit, sich später selbst zu versorgen.

Elhame

Elhame

Elhame ist 7 Jahre alt und besucht eine unserer Schulen in Syrien. Ihr Vater wurde vom Regime getötet, als sie erst 6 Monate alt war, ebenso ihr älterer Bruder Hassan, der damals 4 Jahre alt war. Seitdem gibt es nur noch ihre Mutter und sie. Elhames Mutter war früher Lehrerin, aber es gibt kaum mehr Schulen in Syrien. Sie haben in vielen Städten gelebt, haben versucht, immer dort zu sein, wo gerade keine Bomben fallen. Manchmal konnten sie bei Freunden unterkommen, manchmal war das Haus der Freunde schon zerstört und sie mussten auf der Straße schlafen. Elhame lag nie in einem Kinderbett, ging nie mit ihren Eltern zum Eisessen oder ins Kino, sie hat noch nie eine heiße Dusche genommen oder auf einen Lichtschalter gedrückt. Elhame ist ein Kriegskind, eine Halbwaise, ein Binnenflüchtling – und ohne uns wäre sie auch eine Analphabetin. Doch durch Zeltschule kann ihre Mutter wieder unterrichten und Elhame hat durch die Schule zumindest ein kleines Stück normale Kindheit zurückbekommen.

Machen Sie mit uns den Unterschied – retten Sie Leben! Jetzt spenden:

Kontoinhaber: Zeltschule e.V.
IBAN: DE44 7015 0000 1004 3195 29
BIC: SSKMDEMMXXX
Verwendungszweck: Wir machen den Unterschied